Eine Katze mit Freigang führt nicht automatisch ein glücklicheres Leben, als eine Wohnungskatze. Die idyllische Vorstellung trügt da so manchen.

Heut zu tage fehlt oft der Platz im Garten für die Tiere, da diese sehr klein geworden sind. Es fehlt auch fast immer die Beute, die sie jagen können, da die Fauna oft karg ist in den modernen Steingärten. Die Gärten und Straßen werden für Katzen immer unfreundlicher und gefährlicher.  Es stimmt, die meisten Hauskatzen, die seit ewiger Zeit auf Bauernhöfen zur Mäusejagd gehalten wurden, tuen sich oft schwer ohne Freigang. Die Rassekatzen wurden oft mehr als 100Jahre lang in Tempeln oder Königshäusern zur kulturellen und meditativen Zwecken gehalten. Diese Katzenlinien sind häufig sozial geselliger und verträglicher. Dadurch benötigen sie weniger Platz und sie sind untereinander freundlicher. Sie fühlen sich weniger gestresst von Artgenossen und dem Menschen auf engem Raum. Wer hier auf seine Lebensweise achtende Rassekatze zurückgreift, erhöht die Lebensqualität in einer Wohnung von allen gemeinsam. Auch eine Standard Hauskatze kann dies erfüllen. Leider kann man bei ihnen nicht pauschalisieren. Hier sollte man sich individuell gut mit ihrem Charakter und ihren Bedürfnissen beschäftigt haben.

Zu dem Charakter ist die Ausstattung und der soziale Umgang ausschlaggebend für eine zufriedene und ausgelassene Haltung einer Katze ohne Freigang. Wer eine Wohnungskatze halten möchte, sollte bereit sein auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Eine Wohnungskatze braucht sozialen liebevollen Kontakt zum Menschen, sowie zu Artgenossen. Die Wohnung sollte ein Abenteuerdschungel sein, aber keine Müllwohnung. Katzen mögen es sauber. Sie mögen nicht gerne in Rauch und Drogen sitzen. Sie brauchen Kletter- und Kratzangebote, saubere Toiletten, Kuschelplätze und Verstecke. Auch eine Wohnungskatze braucht etwas Freiheitsluft. Ein gesicherter Balkon oder Fenster steigert das Wohlbefinden erheblich.

Um eine zufriedene Wohnungskatze zu halten, brauchst du:

  • eine gut sozialisierte Katze, die gerne engen Kontakt hat
  • mindestens einen Artgenossen (junge Geschwister vertragen sich am besten und stressen sich gegenseitig am wenigsten, gut geht auch eine junge Katze zu einer Alten)
  • das Interesse mit der Katze täglich 10Min zu spielen
  • mindestens eine 2-Zimmer-Wohnung am besten mit Balkon
  • eine saubere, strukturierte Wohnung mit Ruhe-, Aussichts-, Kratz- und Kletterplätzen extra für die Katze
  • offene Zimmertüren, damit die Wohnung groß bleibt
  • erhöhte Aufenthalts- und Aktivitätplätze. Denke über eine Katzenrennbahn unter der Decke nach.
  • Kletter- und Liegeangebote an den Orten wo du dich oft aufhältst
  • mehrere Wasserquellen in der Wohnung, am besten fließendes Wasser, wie bei einem Trinkbrunnen
  • Immer eine Katzentoilette mehr, als Katzen vorhanden sind, gerne große Toiletten
  • Toilette nie im selben Raum wie das Futter aufstellen
  • gerne viele Pflanzen, achte aber auf Ungiftige, Katzengras ist ein Muss
  • die Bereitschaft zu lernen, was und wie deine Katze etwas am liebsten mag, z.B. Streicheleinheiten am Bauch

Wenn du diese Punkte zum großen Teil beherzigst, werden deine Katzen sehr glücklich sein, auch in einer kleinen Wohnung.

Können Katzen ohne Freigang wirklich glücklich sein?

Ja, können sie. Dazu müssen bestimmte Punkte gegeben sein.